571      SAARTEXT    Di.16.09. 04:42:03
                          THEATERKRITIK 
                       Oliver Sandmeyer 
                                        
 Gier/Sonne                             
                                        
 In Kanes "Gier" sprechen vier Stimmen. 
 Der Text ist fragmentiert und bewegt   
 sich zwischen Liebessehnsucht, Depres- 
 sion und Nihilismus. Die vier Schau-   
 spielenden setzen das beeindruckend um.
                                        
 Highlight ist Motters intensive An-    
 sprache, scheinbar an einen Geliebten. 
 Nach diesem verschwommenen, von Hand-  
 lung losgelösten und fordernden Stück  
 geht sprichwörtlich die Sonne auf.     
                                        
 In Jelineks Klimakrisenstück "Sonne"   
 wird diese durch Jacobi lakonisch-smart
 und auch ein wenig bösartig verkörpert.
 Der Erdenkollaps wird so zu einer      
 höchst unterhaltsamen Angelegenheit.   
                Alte Feuerwache      >>